In den verstreuten ländlichen Siedlungen der Grand’Anse am äussersten Zipfel Haitis leben hauptsächlich Kleinbauernfamilien. Weil der Staat seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, hat HEKS in den letzten 30 Jahren 29 Schulhäuser aufgebaut, in denen heute mehr als 4000 Kinder unterrichtet werden.
Damit die Dorfgemeinschaften den Unterhalt ihrer Schulen sowie Schulmaterial und Uniformen der Kinder bezahlen können, haben nun einige mit der Aufzucht von Schweinen begonnen. Elternkomitees kümmern sich um die Tiere. HEKS-Fachleute begleiten sie beim Bau der Ställe, vermitteln das Wichtigste zur Tierpflege und helfen bei der Beschaffung von Futter.
Begonnen wird mit sechs bis zehn Schweinchen, die im Alter von drei Monaten 30 Franken kosten. Nach sechs bis sieben Monaten werden sie weiterverkauft. Die Muttersauen bleiben und werfen Junge – der Kreislauf setzt sich fort. Nach Abzug von Impfkosten und Futter bleibt ein Gewinn zwischen 42 und 63 Franken pro Tier.
Bis die Dorfgemeinschaften den Schulbetrieb selbständig sichern können, braucht es noch etwas Zeit. Doch Geduld lohnt sich. Die Eltern der Schulkinder sind stolz auf das, was sie bereits erreicht haben. Selbstbewusst wirken auch die Kinder in ihren Schuluniformen. Sie scheinen zu wissen, welchen Wert die Schulbildung für ihre Zukunft hat.